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Antonia

"Wenn dein Pferd einen Fehler macht, ...

Aktualisiert: 8. Juni 2020


... dann suche die Ursache bei Dir.

Und solltest du sie nicht finden, dann suche gründlicher.“ Egon von Neindorff 1923-2004

Heute mal ein Schwank aus meinem Leben: Ein bisschen Selbstkritik und -reflektion schadet ja niemandem. Und das Thema Betriebsblindheit erwischt eben auch irgendwie jeden mal... In den letzten Tagen jedenfalls wurde mir klar, dass ich bei meiner eigenen Stute relativ lange auf einem Auge blind war oder nicht genau genug hingeschaut habe oder es eben einfach habe laufen lassen... wie auch immer... ich habe den Fehler jetzt endlich auch bei mir gesucht ;-)

Meine neunjährige Vollblutstute ist - wie der geneigte Leser evtl. schon mitbekommen hat - ja mit etlichen Befunden im Rücken "gesegnet" und neben den Befunden durchaus auch ein wenig verhaltensoriginell. Sie tut sich wahnsinnig schwer damit, loszulassen, ist quasi nonstop auf der Hut vor dem nächsten Schreckgespenst, steht also physisch und psychisch permanent unter Spannung.

Nun fiel mir in der letzten Zeit auf, dass einige Grundlagen einfach nicht mehr wirklich funktionierten. Vorwärts abwärts an der Longe stellte irgendwie schon eine zu grosse Herausforderung dar, sie hielt sich nur fest, lief zu kurz oder übereilt, atmete schlecht, stolperte viel und sah so überhaupt nicht geschmeidig aus. Hals und Brust waren fest und sie wurde noch berührungsempfindlicher als sie es ohnehin ist. Woher das nun so ganz genau kam...? Plötzlich kam es sicher nicht. Ich habe wohl schlicht zu lang nicht "auf Entspannung beharrt", habe ihr zwar Bewegung verschafft aber eben nicht genügend darauf geachtet, dass sie dabei auch los lässt.

So habe ich nun die Reset-Taste für uns gedrückt und in den letzten paar Tagen Trab an der Longe geübt. Ja, Ihr lest ganz richtig... nur Trab. Die Ewigkeit, nach der sie mal den Weg nach vorwärts abwärts sucht, ist schon etwas kürzer geworden und wenn man nur lange genug wartet, schwingt auch der Rücken mit. Was ich Euch damit sagen will? Jeder macht Fehler und in unserem täglichen Wahnsinn ist es auch wenig verwunderlich, wenn wir negative Entwicklungen über eine (zu) lange Zeit nicht wahrnehmen. Wichtig ist einzig und alleine, dass WENN wir Probleme erkennen, wir auch bereit sind, daran zu arbeiten. Häufig bedeutet dies eben, ein, zwei oder auch drei Schritte zurück zu gehen und dort wieder anzufangen. Und vor allem bedeutet es, dass wir an uns selbst arbeiten müssen.

In diesem Sinne: Hört Euren Pferden zu, schaut hin und gebt Ihnen nicht die Schuld, wenn sie Fehler machen - ihre Fehler zeigen meist nur unsere eigenen und ja, da hin zu schauen tut manchmal weh.

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