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Farben in der Therapie - Mumpitz oder ist da was dran?

Aktualisiert: 8. Juni 2020


Am häufigsten begegne ich persönlich der Farb-Frage dann, wenn es um das Thema Taping beim Pferd geht und meine Farbwahl nicht dem Wunsch oder der Lieblingsfarbe des Besitzers entspricht - ich gebe zu, auch ich finde pink als Farbe viel cooler als grün und wenn es an einem Rappen doch so schön leuchtet... verstehen kann ich Besitzerwünsche also grundsätzlich schon. Und wenn jemand darauf besteht, richte ich mich auch nach dem Farbwunsch, das Material und der Kleber sind nämlich erstmal bei allen Tapes (einer Marke) identisch. Ich sehe mich jetzt ad hoc auch nicht in der Lage eine komplette wissenschaftliche Abhandlung zum Thema Farbtherapie zu schreiben aber ich will mal versuchen, zu erklären, wieso ich oft eine bestimmte Farbe im Sinn habe. Quasi schon immer werden bestimmten Farben bestimmte Eigenschaften zugeordnet, darunter auch heilende.

Aussagen wie "Rot ist die Farbe der Liebe", "Wir machen eine Fahrt ins Blaue", "Grün ist die Hoffnung" und viele andere kennt wohl jeder von uns. Auch, dass Krankenhäuser oftmals ihre Wände grün streichen, man zum Bewerbungsgespräch für eine Rolle als Teamplayer möglichst kein knallrotes Top anziehen sollte und gelb oder orange allgemein als freundlich, einladend und fröhlich empfunden werden, ist noch vielen bekannt.

 

Wie Farben funktionieren - physikalische Grundlagen

Zunächst mal gibt es drei Primär oder Grundfarben: Rot, Blau und Gelb. Mischt man diese in bestimmten Verhältnissen zueinander, entstehen die so genannten Sekundärfarben, violett, grün und orange und dann eben je nach Mischverhältnis noch unglaublich viele weitere Farben bis hin zu den "Unfarben" braun, weiss und schwarz. Bündelt man das Licht aller Farben, ist das Ergebnis weiss. Mischt man alle Farben eines Malkastens, landet man bei schwarz. Tatsache ist ausserdem, dass jede Farbe mit einer bestimmten physikalisch messbaren Wellenlänge daher kommt. Bei farbigem Licht ist es so, dass der für uns sichtbare Bereich bei Rot mit einer Wellenlänge von 750 nm beginnt und bei Blauviolett mit 380 nm endet. Diese Werte habe ich abgeschrieben, ich bin kein Physikgenie aber es gibt physikalische Grundlagen zu unterschiedlichen Wellenlängen, also kann sich jeder - in bunten Farben - ausmalen, dass auch die Wirkung oder Stärke jeweils unterschiedlich ausfällt.

 

Wenden wir uns jetzt dem Thema Farben in der Therapie zu: Bestimmten Farben werden therapeutisch bestimmte Wirkungen zugeschrieben. Rot: wirkt energetisierend, aktivierend, durchblutungsfördernd und regt den Stoffwechsel an.

Blau: wirkt kühlend, sedierend, schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Grün: wirkt beruhigend, entspannend und ebenfalls schmerzstillend und entzündungshemmend.

Gelb und orange: wirken verdauungsfördernd und nervenstärkend, allgemein energetisierend aber nicht so stark wie rot.

Violett: wirkt schmerzlindernd, zudem entschlackend und reinigend.

Schwarz: ist therapeutisch weniger relevant bzw. eher sogar mit Vorsicht zu geniessen (steht für Trauer und Furcht, kann aber auch einen festen Halt und das Gefühl von Stärke bieten) - beim Taping bedienen wir uns des letzten Punktes und setzen Anker mit schwarzem Tape, die die Anlage verstärken bzw. halten sollen.

Wenn ich also einen verspannten Muskel entspannen möchte, nehme ich in der Regel blaues oder grünes Tape, ich möchte ja "Energie raus ziehen", den Muskel entspannen. Andersrum möchte ich einen schlaffen Muskel zu mehr Mitarbeit anregen, tue ich dies mit rot oder pink.

Auch mit Farblicht können wunderbare Ergebnisse erzielt werden, insbesondere bei der Behandlung von Triggerpunkten, Entzündungen und zur Entstörung von Narben. In der Farblichttherapie wird auch die Wirkung der einzelnen Farben meist gar nicht erst in Frage gestellt. Rotes Licht aktiviert und belebt, blaues Licht kühlt und beruhigt usw. Ganz hervorragend eignet sich beispielsweise grünes Licht für die Entstörung von Narben.

Ich selbst gestehe an dieser Stelle gerne, dass ich dem Thema gegenüber immer ein wenig skeptisch war. Inzwischen habe ich aber zu zahlreichen Gelegenheiten feststellen dürfen, wie der Körper eine bestimmte Farbe bei Tapes wünscht oder wie eine Narbe ganz offensichtlich nach der Bestrahlung mit grünem Licht entstört war. Im Einzelfall teste ich das jeweils kinesiologisch aus - gerne auch gemeinsam mit meinen Kunden. Der Aha-Effekt ist immer wieder toll und ich weiss, wie wichtig es ist, Dinge selbst zu erleben, damit man sie vielleicht immernoch unerklärlich aber nicht mehr absurd findet.

Hast Du evtl. schonmal die Reaktionen deines Pferdes auf bestimmte Farben beobachten können? Schreib mir Deine Erfahrungen!

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